Seilwinde: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2018, 06:44 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Typ
- 2 Allgemeines
- 3 Bedienungsanweisung für ASW 2,5 Mp
- 4 Wartung und Pflege der Seilwinde
- 5 Durchsichtsplan
- 6 Ersatzteilkatalog
Typ
Seilwinde (ASW 2,5 Mp)
Allgemeines
Das Windengehäuse der ASW 2,5 Mp ist in Schweißkonstruktion, das Getriebegehäuse in Alu-Guß ausgeführt. Alle funktionswíchtigen Teile sind durch entsprechende Abdichtungen gegen Wasser und Schmutz gesichert.
Der Antrieb der ASW 2,5 Mp erfolgt über das am LKW LO 2002A befindliche Verteilergetriebe.
Soll die Seilwinde eingesetzt werden, so wird die an der Winde befindliche Zahnkupplung von Hand eingekuppelt. Die Kupplung verbindet die Antriebswelle mit dem Kegelrítzel.
Der Kraftverlauf geht über den Kegeltrieb auf die Seiltrommel.
Die durchgehende Antriebswelle der ASW, die sich bei laufendem Verteilergetriebe ständig mitdreht, ermöglicht mit ihrem Zahnwellenende nach TGL 7815 den Anschluß weiterer Geräte.
Die Seiltrommel faßt 50 m Seil in fünf Lagen.
Die auf dem Trommelmantel eingedrehten Rillen ermöglichen ein einwandfreies Aufspulen des Seiles.
Der Antrieb der Seiltrommel erfolgt über einen Kegeltrieb mit dem Übersetzungsverhältnis 1:3,06.
Die Seiltrommel ist auf dem Kegelrad durch Schrauben verbunden.
Die ASW ist mit einer Bandbremse ausgerüstet, die sich über den Bremsring der Seiltrommel legt. Die Bremse wird vom Hersteller auf das abzubremsende Nenndrehmoment an der Eingangswelle von 110 kpm eingestellt. Das Nachstellen des Bremsbandes kann an der Spannschraube des Bremsbandes ausgeführt werden. Die Vorspannlänge der Feder betragt 310 mm Es ist dabei zu beachten, daß der Hebelbolzen nicht an der Stirnseite der Seitenwand anliegt, sondern daß zwischen diesen Teilen ein Luftspalt von 5 bis 8 mm vorhanden ist. Die Betätigung erfolgt von Hand.
Die Seilführung ermöglicht ein einwandfreies Aufspulen des Seiles in allen fünf Lagen.
Der Antrieb der Seilführung erfolgt von der Seiltrommel her über einen Rollkettenantrieb.
Die Umlenkrolle ist unabhängig von der ASW am Fahrzeugrahmen angebracht. Sie ist um 360° schwenkbar und ermöglicht die Seilabnahme nach allen Richtungen.
Die Befestigung der Seilwinde erfolgt am hinteren Fahrzeugrahmen mit Rundstahlschellen an der Rohrverstrebung und am Z-Profil mit Hilfe von Sechskantschrauben.
Die Umlenkrolle ist unter der hinteren Anhängerkupplung angeordnet.
Mit der Seilwinde wird eine Stahllamellensicherheitskupplung in das Fahrzeug LO 2002 A eingebaut.
Dadurch wird eine Überbelastung der Seilwinde sowie anderer Bauelement, wie Rahmen, Verteilergetriebe usw., ausgeschaltet.
Die Stahllamellensicherheitskupplung ist wartungsarm.
Achtung! An der Stahllamellensicherheitskupplung dürfen keine Eingriffe vorgenommen werden. Ein Nachstellen der Sicherheitskupplung darf nur auf einem dafür vorgesehenen Prüfstand erfolgen.
Defekte Sicherheitskupplungen müssen komplett ausgetauscht werden.
Bedienungsanweisung für ASW 2,5 Mp
Einsatzmöglichkeiten
- Selbstbergung des Fahrzeuges
- Ziehen von Lasten
- Aufstellen von Masten, Verlegen von Kabeln u. ä.
- Heben und Senken von Lasten im Sinne der ASAO 908 ist nicht gestattet, d. h., es dürfen keine freischwebenden Lasten gehoben und gesenkt werden!
Bedienung
Das Fahrzeug mit Seilwinde ist von mindestens zwei Personen zu bedienen. Während die Seilwinde vom Anschläger seitliche am LKW bedient wird, ist vom Fahrzeugführer die Kraftübertragung, gemäß Zeichen vom Anschläger, zu steuern.
Abspulen des Seils
Beim Abspulen ist die Bandbremse der Winde zu lüften. Um ein elastisches Anziehen zu erreichen und ein Abreißen des Seils an der Besfestigungsstelle zu verhindern, sind mindestens drei Sicherheitswindungen auf der Trommel zu belassen.
Zum Abspulen des Seiles bestehen zwei Möglichkeiten:
Abspulen des Seiles mit Motor
- Der Motor darf nur mit Leerlaufdrehzahl laufen
- Die Schaltungen sind auf folgende Stellungen zu bringen:
- ASW 2,5 Mp: Zahnkupplung bei Stillstand einschalten
- Verteilergetriebe: Leerlauf schalten
- Verteilergetriebe-Achstrieb einschalten
- Wechselgetriebe: Rückwärtsgang einschalten
Das Seil ist beim Abspulvorgang ständig straff zu halten, damit keine Schlaufen entstehen, der Abspulvorgang ist zu beachten, und bei Schlaufenbildung oder Klemmen des Seiles ist die Winde sofort auszuschalten. Die Bandbremse ist dabei gelüftet.
Abspulen des Seiles von Hand
Die Zahnkupplung ist ausgekuppelt, die Bandbremse gelüftet. Das Seil wird von der Trommel abgezogen.
Es müssen drei Sicherheitswíndungen auf der Trommel verbleiben!
Einsatz der Winde
Das Aufspulen des Seiles, auch bei geringer Last, darf nur im 1. Gang erfolgen. Die Motordrehzahl soll allgemein 2000 U/min nicht übersteigen. Die größte Zugkraft entwickelt die Winde in der 1. Seillage. Beim Rutschen der Überlastkupplung ist die Seilwinde sofort auszuschalten, die Last ist zu reduzieren bzw. die lose Umlenkrolle zu verwenden.
Das Seil darf bei der Befestigung an der Last oder Verankerung nicht geknickt oder umschlungen werden.
Hierzu sind besondere Anschlagmittel, wie Ketten, Seile oder Schäkel, zuverwenden.
Seil darf nicht über scharfe Kanten gezogen werden.
Es ist darauf zu achten, daß das Führungsstück an der Umlenkrolle leicht beweglich ist, damit sich die Umlenkrolle einstellen kann.
Der einwandfreie Seilverlauf über die Umlenkrolle ist vor dem Ziehen der Last vom Anschläger zu überprüfen.
Selbstbergung des Fahrzeuges
Zugrichtung nach vorn
Das Seil wird durch die am Fahrzeug vorgesehenen Umlenkrollen, Haken und Ösen durchgeführt und das Ende an einem festen Punkt verankert. Die Seilablenkung soll 14° zur Fahrzeuglängsachse nicht übersteigen.
Zur leichteren Überwindung der Hindernisse sind die Fahrzeugräder mit einzuschalten, d. h., im Verteilergetriebe sind Geländegang und Allrad einzuschalten.
Muß die Selbstbergung unterbrochen werden und die Radadhäsion reicht zum Halten des Fahrzeuges nicht aus, ist mit der Fahrzeugbremse (Handbremse genügt) zu bremsen, und nur im Wechselgetriebe ist der Leerlauf einzuschalten. Der Kraftfluß zwischen Fahrzeugrädern und Seilwinde darf nicht unterbrochen werden.
Zugrichtung nach hinten
Das Verteilergetríebe ist dabei auf Leerlauf zu schalten.
Zum Auf- und Ablegen des Seiles bei der losen Umlenkrolle sind die Seitenlaschen gegeneinander um etwa 90° zu verdrehen.
Der Schäkel muß dabei entfernt werden.
Die Umlenkrolle ist an der zu ziehenden Last zu verankern und das Seilende von der ASW an der Anhängerkupplung zu befestigen.
Ziehen von Lasten und Aufstellen von Masten usw.
Das Ziehen von Lasten und Aufstellen von Masten usw. ist nur mit der Zugrichtung nach hinten durchzuführen. Entsprechend der Zugrichtung und Zuglast ist die Standsicherheit des Fahrzeuges zu gewährleisten.
Die Verankerung richtet sich nach der Beschaffenheit des Bodens am Standort des Fahrzeuges, nach der Art der Befestigung, nach der Zugrichtung und nach der erforderlichen Sicherheit beim Arbeitsvorgang selbst.
Eine günstige Verankerung ergibt sich, wenn man die Verladekeile aus Stahl auf Holzbohlen an allen vier Rädern verwendet. Der Allradgang ist einzulegen.
In jedem Fall muß die Handbremse angezogen werden. Das Verteilergetriebe ist auf Leerlauf zu schalten. Bei Benutzung der Bremse als Haltebremse ist zuerst die Bremse anzuziehen und danach der Kraftfluß zwischen ASW und Motor zu unterbrechen.
Beim Aufstellen von Masten u. ä. mit der ASW ist grundsätzlich eine Abstimmung mit dem zuständigen Sicherheitsbeauftragten für Arbeitsschutz erforderlich.
Lasten ablassen
Sollen Masten, Konstruktionen oder ähnliches umgelegt werden, so ist besonders darauf zu achten, daß die Zugkraft der Last das Bremsmoment von 110 kpm unter keinen Umständen überschreitet.
Die mit der Bremse abzulassende Last darf nicht ruckweise, sondern muß kontinuierlich bei kleinstem Luftspiel durchgeführt werden.
Ein Durchfallen der Last zerstört das Seil.
Beim Ablassen von Lasten, nicht freischwebend, sind die dafür geltenden Arbeitsschutzbestimmungen besonders zu beachten.
Seilwinde während der Fahrt
Während der Fahrt muß das Seil straff am Fahrzeug eingehängt sein. Die Bandbremse ist aufgebremst, ASW und Verteilergetriebe sind ausgekuppelt.
Drahtseile wechseln
- Beschädigtes Drahtseil vollständig abtrommeln und abklemmen.
- Neues Drahtseil B 10 x 160 TGL 17 555 einführen und mit Hilfe von drei Klemmen am Trommelbord befestigen. Die Drahtseilenden müssen gut abgebunden sein. Das an der Trommel zu befestigende Seilende muß in der Abbindung soweit zusammengedrückt werden, daß es durch die Führungsrollen und die Schlitzöffnung des Trommelbordes hindurchgeführt werden kann. Das Führungsstück muß sich dabei im Wendepunkt der Kreuzspindel getriebeseitig befinden. Der Wendepunkt läßt sich sehr leicht ermitteln, indem man unter Beachtung des Führungsstückes die Drehrichtung in der Nähe des Wendepunktes wiederholt ändert. Der Abstand Mitte Führungsstück bis Innenkante Seitenwand muß dann 59,5 mm betragen.
- Lasthaken 11-1120 mit Hilfe von Kausche B 11 und drei Drahtseilklemmen am Seilende befestigen. Diese Arbeit ist sehr sorgfältig auszuführen und wiederholt zu überprüfen, damit ein sicheres Arbeiten gewährleistet ist (siehe ASAO 907, Anlage 9).
- Die in die Seiltrommel hineinragenden Gewindestücke der Seilklemmen-Befestigungsschrauben müssen mit Hilfe von Hammer und Meißel abgetrennt Wwrden, so daß die innere Fläche der Trommel-Bordscheibe glatt ist. Bei jedem Seilwechsel sind neue Schrauben zum Befestigen der Seilklemmen erforderlich.
- Das Seil muß straff aufgetrommelt werden, dies geschieht vorteilhaft durch Heranziehen des Fahrzeugs.
Wartung und Pflege der Seilwinde
Die SAW 2,5 Mp ist weitestgehend wartungsarm. Lediglich das Getriebeöl ist zu wechseln.Vor dem Einfüllen des neuen Getriebeöles ist das Getriebegehäuse mit Spülöl zu reinigen. Als Getriebeöl ist GL 265 aufzufüllen. In der Folgezeit ist das Getriebeöl einmal im Jahr bzw. nach 50 Betriebsstunden zu wechseln.
Die Kugellager sind wartungsarm. Die Dauerfettpackung ist alle zwei Jahre zu erneuern.
Der Kreuzspindeltrieb für die Führungsrollen sowie die Umlenkwellen und die lose Rolle sind nach jedem Einsatz so abzuschmieren, daß das alte Schmierfett sichtbar heraustritt. Die Kreuzspindel und Führungsklaue sind nach jeweils fünf Betriebsstunden durch zwei Stöße mit der Handpresse abzuschmieren; jedoch sind Kreuzspindel und Führungsklaue mindestens zweimal im Jahr zu schmieren.
Das Drahtseil ist nach jedem Einsatz von Verschmutzungen zu befreien und mit einem handelsüblichen Pflegemittel (z. B. Elaskon) zu behandeln.
Die Faltenbälge sind nach jedem Einsatz von Verschmutzungen zu reinigen.
Die Bandbremse ist auf ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen, wenn erforderlich, muß die Feder nachgespannt werden. Die Vorspannlänge der Feder muß 310 mm betragen, dabei darf das Gestänge nicht anliegen.
Es wird empfohlen, die Winde jeweils nach 50 Betriebsstunden einer allgemeinen Durchsicht zu unterziehen.
Durchsichtsplan
Nach einer Betreibszeit | Schmierstelle | Nippel bzw. Füllöffnung | Schmiermittel | Schmiervorgang |
15 Std. | Getriebegehäuse | 1 | GL 265 | Ölstand überprüfen, erstmals Ölwechsel |
Jährlich bzw. 50 Std. | Getriebegehäuse | 1 | GL 265 | Ölwechsel fortlaufend |
2 Jahre | Rillenkugellager in der Winde | Schmierfett SWA 532 | Fettpackung erneuern | |
2 Jahre | Rillenkugellager in der Winde | Schmierfett SWA 532 | Fettpackung erneuern | |
5 Std., jedoch mindestens zweimal im Jahr | Kreuzspindel u. Führungsklaue | 1 | Schmierfett SWA 532 | 2 Stöße aus der Handpresse |
Nach jedem Einsatz | Führungsrolle | 2 | Schmierfett SWA 532 | Altes Fett muß sichtbar heraustreten |
Nach jedem Einsatz | Umlenkrolle am LKW | je 1 | Schmierfett SWA 532 | Altes Fett muß sichtbar heraustreten |
Nach jedem Einsatz | lose Umlenkrolle | Schmierschraube | Schmierfett SWA 532 | Altes Fett muß sichtbar heraustreten |