Motoren: Unterschied zwischen den Versionen
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Obwohl schon zu Beginn der Entwicklung des LO/LD 2500 die Verwendung eines Dieselmotors vorgesehen war, wurde der LD erst verspätet produziert. Erst die Ölkrisen in den 1970er Jahren führten dazu, dass wieder vermehrt Dieselmotoren verbaut wurden.<br /> | Obwohl schon zu Beginn der Entwicklung des LO/LD 2500 die Verwendung eines Dieselmotors vorgesehen war, wurde der LD erst verspätet produziert. Erst die Ölkrisen in den 1970er Jahren führten dazu, dass wieder vermehrt Dieselmotoren verbaut wurden.<br /> | ||
Vor der Wende planten die Robur-Werke die Umstellung der LD-Motoren auf Direkteinspritzung. Von diesem Typ wurden jedoch nur wenige Exemplare gebaut und es sind soweit bekannt nur Einzelstücke erhalten.<br /> | Vor der Wende planten die Robur-Werke die Umstellung der LD-Motoren auf Direkteinspritzung. Von diesem Typ wurden jedoch nur wenige Exemplare gebaut und es sind soweit bekannt nur Einzelstücke erhalten.<br /> | ||
− | Da Zittau bereits Ende der Siebzigerjahren die Verwendung des Deutz Vierzylinder-Dieselmotors 916 erprobt hatte, wurde nach der Wende Robur mir Deutz | + | Da Zittau bereits Ende der Siebzigerjahren die Verwendung des Deutz Vierzylinder-Dieselmotors 916 erprobt hatte, wurde nach der Wende Robur mir Deutz F4L912F gebaut. Von diesem letzten Typ wurden rund 350 Fahrzeuge LD3004 gebaut. |
Nach der Wende wurden durch das Zittauer Werk auch vereinzelt Fahrzeuge umgerüstet. Verbaut wurden dabei neben dem Deutz F4L912F zumindest auch der Deutz-Motor F4L914 (4314 cm³, 80 PS). | Nach der Wende wurden durch das Zittauer Werk auch vereinzelt Fahrzeuge umgerüstet. Verbaut wurden dabei neben dem Deutz F4L912F zumindest auch der Deutz-Motor F4L914 (4314 cm³, 80 PS). |
Aktuelle Version vom 28. Dezember 2019, 18:34 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Luftgekühlter Ottomotor
Der größte Anteil der Roburfahrzeuge war mit Ottomotoren ausgestattet. Auch die Fahrzeuge der NVA und der Feuerwehren waren in aller Regel ausschließlich mit Ottomotoren versehen. Im Sprachgebrauch hat die Abkürzung "LO" für "Luftgekühlter Ottomotor" dazu geführt, dass häufig der Name "Ello" für alle Robur verwendet wird auch wenn es sich dabei um Dieselfahrzeuge handelt.
In der Modellgeschichte des Robur wurden insgesamt drei Versionen des Ottomotors verbaut:
Bezeichnung | LO4 4VO11,8/9,5SRL[1] |
LO4/1 4VO11,8/9,5-1SRL[2] |
LO 4/2 4VO11,8/9,5-2SRL[3] |
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Arbeitsweise | Otto | Otto | Otto |
Zylinderzahl | 4, Reihe | 4, Reihe | 4, Reihe |
Hub | 118 mm | 118 mm | 118 mm |
Bohrung | 95 mm | 95 mm | 95 mm |
Hubvolumen | 3345 cm³ | 3345 cm³ | 3345 cm³ |
Verdichtungsverhältnis | 6 : 1 | 6,4 : 1 | 6,4:1 |
Leistung | 51,5 kW (70 PS) | 51,5 kW (70 PS) | 55,2 kW (75 PS) |
bei 1/min | 2800 | 2800 | 2800 |
max. Drehmoment | 220 Nm | 220 Nm | 226 Nm |
bei 1/min | 1900 | 1900 | 1900 |
Treibstoffverbrauch (l/100km) | o. A. | o. A. | o. A. |
Serienproduktion | ab 1961 | ab 1967 | ab 1973 |
Handbücher
Luftgekühlter Dieselmotor
Obwohl schon zu Beginn der Entwicklung des LO/LD 2500 die Verwendung eines Dieselmotors vorgesehen war, wurde der LD erst verspätet produziert. Erst die Ölkrisen in den 1970er Jahren führten dazu, dass wieder vermehrt Dieselmotoren verbaut wurden.
Vor der Wende planten die Robur-Werke die Umstellung der LD-Motoren auf Direkteinspritzung. Von diesem Typ wurden jedoch nur wenige Exemplare gebaut und es sind soweit bekannt nur Einzelstücke erhalten.
Da Zittau bereits Ende der Siebzigerjahren die Verwendung des Deutz Vierzylinder-Dieselmotors 916 erprobt hatte, wurde nach der Wende Robur mir Deutz F4L912F gebaut. Von diesem letzten Typ wurden rund 350 Fahrzeuge LD3004 gebaut.
Nach der Wende wurden durch das Zittauer Werk auch vereinzelt Fahrzeuge umgerüstet. Verbaut wurden dabei neben dem Deutz F4L912F zumindest auch der Deutz-Motor F4L914 (4314 cm³, 80 PS).
Bezeichnung | 4VD12,5/10SRL[4] | 4VD12,5/10-3SRL[5] | 4VD12,5/10-4SRL | 4VD12,5/10-6SRL[6] | DEUTZ Diesel KHD F4L912F[7] |
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Arbeitsweise | Diesel (Wirbelkammer) |
Diesel (Wirbelkammer) |
Diesel (Wirbelkammer) |
Diesel (Direkteinspritzung) |
Diesel (Direkteinspritzung) |
Zylinderzahl | 4, Reihe | 4, Reihe | 4, Reihe | 4, Reihe | 4, Reihe |
Hub | 125 mm | 125 mm | 125 mm | 125 mm | 125 mm |
Bohrung | 100 mm | 100 mm | 100 mm | 100 mm | 102 mm |
Hubvolumen | 3927 cm³ | 3927 cm³ | 3927 cm³ | 3927 cm³ | 4086 cm³ |
Verdichtungsverhältnis | 20 : 1 | 20 : 1 | 18 : 1 | o. A. | o. A. |
Leistung | 51,5 kW (70 PS) | 50 kW (68 PS) | 50 kW (68 PS) | 57 kW (77 PS) | 54 kW (73 PS) |
bei 1/min | 2600 | 2600 | 2600 | 2600 | 2500 |
max. Drehmoment | 215 Nm | 215 Nm | 215 Nm | 240 Nm | 237 Nm |
bei 1/min | 1600 | 1600 | 1800 | 1800 | 1550 |
Treibstoffverbrauch (l/100km) | o. A. | o. A. | o. A. | o. A. | o. A. |
Serienproduktion | ab 1964 | ab 1982 | ab 1986 | abgebrochen | ab 1991 (Zukauf) |
Der stationäre Dieselmotor 4NVD12,5SRL des VEB Roburwerke Zittau mit 3180 cm³ Hubraum ist nicht für den Betrieb im Fahrzeug geeignet. (Kein Ölkühler, niedrige Drehzahl.)
Handbücher
Alternative Motoren
Bis auf die Deutz haben alle Wasserkühlung, also kommt ein Kühler vor den Motor. Es müssen immer die Motorträger umgebaut oder gar neu gebaut werden. Ausserdem müssen Gas- und Schaltgestänge angepasst oder gar neu konstruiert werden. Da ist die anzupassende Kardanwelle (Fremdleistung) dann das kleinste Problem. Der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen, nicht unter 1 Woche Vollzeit.
Hersteller | Motorbezeichnung | Kurzbeschreibung | Charakteristika | Einbau | Kosten | Erfahrungen |
Belarus | D-240, 4750 cm³, 59 kW (80 PS) bei 2200 1/min / 298 Nm |
4 Zylinder, Diesel, Klassiker aus dem Traktor MTS 80/82, während der DDR-Zeit üblich |
Kräftiger als das Original, niedrigere Endgeschwindigkeit, laut |
Motorträger schweißen | Zittau hat vor allem ab 1984 für Belarusumbauten geworben. (Nach den Ölkrisen.) Bevorzugt sollten dazu Dieselmotoren D 50 (MTS 50/52) und D240 (MTS 80/82) verwendet werden, wobei Zittau für die Straßenfahrzeuge in erster Linie den D240 vorgesehen hat.
Der D240 wird oft mir einer Drehzahl um 2200 U/min angegeben, gegenüber einem originalen Robur-Diesel (2600 U/min) wird es ab 70 km/h vermutlich sehr zäh (und laut). Entweder das Differential ändern (Bus: 4,71, LD 3004: 4,38) oder ein anderes Getriebe rein... Am Besten bleibt der Belarus da wo er hingehört - im Traktor. (Durstig und laut ist er sowieso.) In der DDR wurde der Motor nur genutzt weil es zu diesem Zeitpunkt nichts anderes gab. | |
D-50, 4750 cm³, 41 kW (55 PS) bei 2200 1/min |
4 Zylinder, Diesel aus dem Traktor MTS 50/52 |
Nenndrehzahl 1600/min, sehr langsam |
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Mercedes | OM 617, 2998 cm³, 65 kW (88 PS)/ 172 Nm |
5 Zylinder, Diesel, aus altem DB 209 |
Transporter Motor, etwas schwach | Motorträger schweißen | Schnell, aber am Berg abfallend | |
OM 314, 3.758 cm³, 63 kW (85 PS)/ 235 Nm |
4 Zylinder, Diesel, aus altem 608 DüDo |
Leistung ähnlich dem Original LO-Motor | Motorträger schweißen, Motor sitzt über Vorderachse, Haube kann gekürzt werden |
Runde Sache, Fahrleistung ähnlich wie Deutz | ||
OM 364, 4l, 66 kW (90 PS)/ 266 Nm |
4 Zylinder, Diesel, aus altem DB 609 Vario |
Leiser, sparsamer, schneller als der OM 314 | Motorträger schweißen, Motor sitzt über Vorderachse, Haube kann gekürzt werden |
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OM 364A, 4l, 85 kW (115 PS)/ 378Nm |
4 Zylinder, Turbodiesel, aus altem DB 611 |
Durchzugsstark | Motorträger schweißen, Motor sitzt über Vorderachse, Haube kann gekürzt werden |
Schnellere Achsen sinnvoll | ||
OM 352, 5,7l, 130PS/ 380Nm |
6 Zylinder, Diesel, aus altem DB 813, 7,5t-Klasse |
Schwieriger Einbau, Leistung satt, eigentlich nichts für den Ello |
Motorträger schweißen, Ölwanne ändern, neue Ölpumpe |
Nur mit schnellen Achsen, bei Allradfahrzeug geht das Verteilergetriebe schnell kaputt | ||
OM 904, 4249 cm³, 100 kW (136 PS)/ 530Nm |
4 Zylinder, Diesel, aus altem DB 814 |
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Deutz | 912/913, 73 bis 90 PS, ca. 240Nm |
Deutz 912/913 | Mit Motorträger aus Robur LD 3004 kein Problem, sonst Motorträger anpassen |
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F4L912 3770 cm³, 51-53 kW (70-72 PS)/ 200-238 Nm |
Deutz 912/913 | Mit Motorträger aus Robur LD 3004 kein Problem, sonst Motorträger anpassen |
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F4L913 4086 cm³, 53-64 kW (72-87 PS)/ 255-272 Nm |
Deutz 912/913 | Mit Motorträger aus Robur LD 3004 kein Problem, sonst Motorträger anpassen |
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F4L912F 4086 cm³, 54 kW (73 PS)/ 237 Nm |
Original LD3004-Motor, entspricht 912-Basis mit 913-Zylinder |
Mit Motorträger aus Robur LD 3004 kein Problem, sonst Motorträger anpassen |
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MAN | D0224, 3791 cm³, 66 kW (90 PS) |
4 Zylinder, Diesel, aus G90 MAN-VW (Modell 8.090) |
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D0226, 5687 cm³, 100 kW (136 PS) (mit Getriebe) |
6 Zylinder, Diesel, (mit Getriebe) aus G90 MAN-VW (Modell 8.136) |
Siehe OM352 | ||||
D0824, 4.580 cm³, 75 kW (102 PS) |
4 Zylinder, Diesel, aus G90 MAN-VW (Modell 8.100) |
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Iveco | 3,9l, ca. 101 PS | Aus Iveco Turbozeta 60.11 | ||||
Iveco 8040.25, 3,9l, 116 PS |
Aus Iveco Turbozeta 65.12 | durch dem Turbolader sehr knapper Platz im Motorraum | ||||
4,4l, 100PS | Aus Iveco 79.10 | |||||
Motor mit nur 2,5 Liter, 103PS Turbo 214Nm +LLK |
Aus Iveco Daily 1 | Scheint ausreichend gut zu funktionieren |
siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ VEB ROBUR-Werke Zittau:ROBUR Frontlenker LO 2500 und LD 2500. Werbeprospekt, 1961.
- ↑ VEB ROBUR-Werke Zittau:ROBUR LO/LD 2500. Werbeprospekt, 1967.
- ↑ VEB ROBUR-Werke Zittau:ROBUR LO 3000. Werbeprospekt, 1971.
- ↑ VEB ROBUR-Werke Zittau: ROBUR Frontlenker LO 2500 und LD 2500. Werbeprospekt, 1961.
- ↑ VEB ROBUR-Werke Zittau:ROBUR Spezialfahrzeug LO 2002A/2202A und LD 2002A/2202A. Werbeprospekt, 1985.
- ↑ Hartmut Pfeffer: IFA-ROBUR 4 VD 12,5/10-6 SRL - Dieselmotor mit Direkteinspritzung. In: Kraftfahrzeugtechnik 9/1989, S. 266–267.
- ↑ ROBUR-Werke GmbH: ROBUR LD 3004. Werbeprospekt, 1991.