Reisen mit dem Robur
Taugt der Robur für eine Fernreise? Diese Frage kommt demjenigen schnell in den Sinn, der ein günstiges Mobil für einer größere Reise kaufen oder bauen möchte. Vor allem, wenn es denn noch in unwegsames Gelände gehen soll. Um es gleich vorweg zu nehmen, der Robur ist kein bequemes Reisemobil. Er ist langsam und laut. Er ist groß und schwer. Er ist alt und geht schnell mal kaputt. Wer mit dem Robur reist will sich auch mal die Hände schmutzig machen und ist breit auf etwas Komfort zu verzichten.
Aber warum will ich dann mit einem Robur verreisen? Weil ich eben nicht nur reisen mag, sondern auch alte Autos toll finde. Weil ich im Urlaub gerne langsam unterwegs bin und so einen besonderen Zugang zu dem Reiseland finde. Weil der Robur ein Türöffner ist und einen mit vielen Menschen direkt ins Gespräch bringt.
Inhaltsverzeichnis
Wie geländegängig ist der Robur?
Ein Robur LO 2002 A meistert je nach Können seiner Fahrerin oder seines Fahrers auch recht schwieriges Gelände. Aber Hand aufs Herz, wer fährt auf Reisen schon freiwillig in 80 cm tiefe Schlammlöcher? Oft ist es doch nur die feuchte Wiese oder ein leichter Graben, der einen von einem schönen Stellplatz trennt.
Der Robur ist mit einem leichten Aufbau durchaus in der Lage, schwierige Rallye-Strecken zu meistern, das geht aber auf das Material und braucht seine Zeit. Obwohl der Robur keine Differentialsperre hat, bringt er seine Kraft durch eine hervorragende Verschränkung gleichmässig auf den Untergrund. Je nach Aufbau kann die Verschränkung des Rahmens aber auch deutlich eingeschränkt sein.
Allrad und Untersetzung sind hilfreiche Funktionen, die schon manchen gerettet haben, um bei seiner Reise wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Aber auch hier gilt eher das fahrerische Geschick und etwas vorausschauendes Planen der Reiseroute. Selbst mit einem VW-Bus lassen sich fast alle schönen Ziele dieser Welt erreichen.
Ist der Robur wüstentauglich?
Verschiedene Reisen nach Afrika zeigen, dass der Robur auch in der Sahara gut zurecht kommt. Schließlich gab es ja sogar entsprechende Exportmodelle. 90% der Sahara ist vorwiegend Steinwüste. Diese ist ein hervorragendes Terrain für den Robur.
Im Sand kommt es aber auf die Reifen und den Luftdruck an. Bist du bereit, dir die Arbeit aufzuhalsen, die Reifen auf wenige Bar abzulassen und vor allem wieder aufzublasen, dann sind auch sandige Passagen, bis hin zu Dünenfahrten möglich.
Welche Reifen taugen für eine Reise?
Die längste Strecke einer Reise ist oft die Anreise. Und dafür gibt es Autobahnen. Und selbst vor Ort führen die meisten Wege über Asphalt oder gut befahrbare Pisten. Es reicht in den meisten Fällen also ein guter Straßenreifen.
Auf Reisen gibt es oft nur wenige Momente, in denen ein Spezial-Reifen sinnvoll ist. Sei es auf Sand oder im Schlamm. Im ersten Fall braucht es wenig Profil, aber die Möglichkeit so viel Luft wie möglich abzulassen und den Reifen quasi platt zu fahren. Im Schlamm kann der Reifen wiederum gar nicht zuviel Profil haben. Am besten riesengroße Stollen, damit diese sich auch selbst gut reinigen. Ausserdem sieht das auf dem Robur auch gut aus.
Irgendwo braucht es also einen guten Kompromiss für die Reise. Die originalen Pneumant sind jedoch keine gute Wahl für die Reise. Diese sind alt, laut, steif und und fahren sich binnen weniger tausend Kilometer komplett schief ab.
Verfügbare Alternativen für die Allrad-Fahrzeuge sind bei der Reifengröße 10.5R20 (entspricht 275/80R20):
- Mitas MPT05 für ca. 300 €
- Continental MPT 81 275/80 R20 134K für ca. 450 €
- Continental MPT 80 für ca. 400 €
- Michelin XZL 275/80 R20 128K für ca. 700 €
Welches Reisegewicht hat ein Robur?
Die zulässige Gesamtmasse beträgt bei den meisten Allrad-Roburen 5,5 Tonnen. Und das brauchst du bei einer längeren Reise mit einem autarken Fahrzeug für Wohnausbau, Wasser, Vorräte, Treibstoff, Ersatzteile, Werkzeug usw. auch. Eine Ablastung auf 3,5 Tonnen kommt bei einem Reisefahrzeug eigentlich kaum in Frage, wenn du nicht nur auf der leeren Ladefläche Zelten willst.
Was kostet eine Reise mit dem Robur?
Je nach Motor braucht der Robur zwischen 15 und 25 Liter bei gemäßigter Fahrweise auf der Autobahn. Sobald es auf die Piste oder gar ins Gelänge geht, steigt der Verbrauch und ist letztendlich eher in Betriebsstunden, wie in Kilometer zu messen. Das ist neben dem Umbau zum Reisemobil sicherlich die größte Kostenposition einer Reise mit dem Robur.
Zu beachten wären je nach Bedarf auch Fährtarife. Hier ist der Robur jedoch meist in den Größenklassen gängiger Wohnmobiltarife und kommt mit der entsprechenden Zulassung recht günstig aufs Schiff. Auf jeden Fall spart die Anreise mit dem Schiff dafür reichlich Sprit.
Reiseberichte mit dem Robur
- https://www.bringhand.de/blog/index.php/2017/10/15/auf-der-weltreise-in-einem-selbst-ausgebauten-expeditionsmobil/
- https://www.jurtenland.de/wiki/Albanien